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Gigo Propaganda – “Ruhrgebiet JETZT / Meinung über Chintz”

Sa. 15.07.2017, 15:00 Uhr

Vernissage der Ausstellung in Bochum und erste Station der Portraitreihe "Ruhrgebiet JETZT"

Wilde Typografie / Graffiti Imitat
Wilde Typografie / Graffiti Imitat
Wilde Typografie / Graffiti Imitat

Gigo Propaganda portraitiert seit 2012 Orte, Menschen und Meinungen im Ruhrgebiet. Ausgangspunkt ist das „Lesen“ der Stadt – ihrer Gebäude und Mythen, und das Verstehen markanter unterschiedlicher Haltungen derer, die hier leben. Über mehrere Wochen/Monate hat er mit unterschiedlichen Partnern Eindrücke aus Gesprächen mit verschiedenen Communities des Ruhrgebiets in Bild und Ton festgehalten. Sie sind Menschen begegnet an den Orten, wo sie Zeit verbringen. Prägnante Aussagen aus diesen Begegnungen wurden durch typografische Interventionen (Wilde Typografie & Graffiti Imitat) in den öffentlichen Raum zurückgespiegelt. Das, was oft isoliert stattfindet, wurde so zum Auslöser eines gesellschaftlichen Diskurses.

In ihrer Vielzahl und Unterschiedlichkeit bilden Gigo Propagandas Portraits eine komplexe Diversität ab. Ein Blick auf unsere unmittelbare Umgebung entsteht, der eine Gesellschaft jenseits der Stereotype erkennen lässt. Die Portraits stellen ein Kaleidoskop möglicher und existierender Identitäten dar und verstehen sich zugleich als Objekte einer gemeinsamen Anschauung, die einen Austausch mit den unbekannten Nachbarn anregen kann.

Die Portraits der Reihe „Ruhrgebiet JETZT“ sind in lokalen Zusammenhängen entstanden und bisher meist nur punktuell an ihren Entstehungsorten sichtbar geworden. Im Rahmen des Programms „Uncommon Ground“ will Gigo Propaganda 2017 die einzelnen Fäden wieder aufgreifen, zusammenführen, mit lokalen Partnern weiterentwickeln und neu inszenieren. Die Portraitreihe geht auf eine performative Ausstellungsreise durch die Städte der Region. Auf diese Weise wachsen die verstreuten gesellschaftspolitischen und künstlerischen Dialoge über die Städtegrenzen hinweg zu einem Gesamtportrait des sich verändernden Selbstverständnisses der vielfältigen Gesellschaft im Ruhrgebiet zusammen.

Die erste von drei Stationen der Präsentation befasst sich in Bochum unter dem Titel „Meinung über Chintz“ mit den unsichtbaren Helden des Ruhrgebiets. Die Veranstaltung am 15. Juli 2017 beginnt um 15 Uhr mit einem Stadtspaziergang mit dem Künstler Gigo Propaganda, der von der Jahrhunderthalle in Bochum bis zum Bermudadreieck führt, wo die Videoarbeit zu den Wilden Typografien bei max Frituur zu sehen ist. Zur Eröffnung der Ausstellung findet dort um 18 Uhr eine offene Diskussion mit Gigo Propaganda und Philipp Unger über die Implikationen der Arbeit für Kulturpolitik und eine Ethik des Muralismo im Ruhrgebiet statt. Während der Ausstellung, die bis zum 12. August dauert, wird außerdem vor Ort eine Wand gestaltet. Interessenten und Gäste sind eingeladen, Kontakt zum Künstler aufzunehmen und an dem Prozess mitzuwirken. Kontakt: gigopropaganda.com/contact

Komm vorbei – werde Teil des Portraits!

Eintritt frei.

Gigo Propaganda (Konzept, Performance, Malerei): Gigo ist 1979 in Mostar (Ex-Yu) geboren. 1991, im Jahr des Zusammenbruchs des kommunistischen Systems, zog er nach Essen. Dort begegnete er anderen gesellschaftlichen und politischen Ideen, und einer ihm bis dahin unbekannten multikulturellen Gesellschaft. Ebenso wie sich zu diesem Zeitpunkt Jugoslawien änderte, unterlag auch das Ruhrgebiet einem extremen Strukturwandel. Beide Veränderungen prägten Gigos Arbeit. Besonders der damit einhergehende Identitätsverlust und die daraus resultierende Neuorientierung. Gigo thematisiert die sich rapide verändernde Bedeutung von Orten und die Entfremdung des Menschen von seiner Umwelt. Wichtiger Bestandteil seines Schaffens ist Kunst im öffentlichen Raum. Gigos Kunst besteht oftmals im Zusammenführen verschiedener Lebensbereiche. Seine Projektideen sind sowohl lokal als auch international bekannt.

gigopropaganda.com/work/portrait

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