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Zwischen den Stühlen

Eymen Nahali

Zwischen den Stühlen

von: 
Eymen Nahali

Zwischenkultur
  Zwischen den Stühlen
    Zwischenraum
      Zwischenlösung
        Zwischenmenschlich

Im Okzident der Orient und im Orient der Okzident – nicht Fisch nicht Fleisch. Inzwischen entsteht etwas Neues im Raum zwischen den Stühlen.

Kultur ist ein Prozess im Wandel, der Kulturkreis kein inner circle mit Trennlinie, der abgrenzt, sondern ein Zirkel, der immer wieder Neues zeichnet.

Kultur macht die Runde, geht von Hand zu Hand und verändert sich durch jede Berührung. Es ist nicht das Mittelmeer oder die Ruhr – die vielen kleinen Tropfen zusammen bilden ein großes Gewässer.

Im Raum zwischen den Stühlen ist genug Platz für Neues. Man kann sich auch einfach auf den Boden setzen. Mittendrin zwischen einerseits und andererseits entstehen neue Antworten auf alte Fragen. Lösungen, die irgendwo dazwischen sind.

Kultur findet zwischenmenschlich statt, also zwischen Menschen. Der menschliche Habitus ist nicht statisch und kann auch zwischendurch ein Habibitus werden.

Eine neue kulturelle Identität ist der Raum zwischen Orient und Okzident, zwischen alt und neu – das jetzt zwischen gestern und morgen.

Zwischen Fisch und Fleisch gibt es auch ein vegetarisch.   

 

Eymen Nahali wurde 1988 mit nordafrikanischen Wurzen in Köln geboren. Heute ist er als Kultur-Coach, Hip-Hop-Künstler und Sozialarbeiter tätig. Er ist Mitautor des Buches „Die haben gedacht wir waren das“, das Rassismuserfahrungen von Migrant*innen in Deutschland behandelt. 2016/17 war er maßgeblich an der Umsetzung des partizipativen Kulturprogramms „Welcome to 103“ von Machbarschaft Borsig11 e.V. / Förderfonds Interkultur Ruhr in der Dortmunder Nordstadt beteiligt.

Der vorliegende Text ist im Zusammenhang des Interkultur Ruhr-Workshops „Zwischenwelten“ im Mai 2017 entstanden.

Eymen Nahali
Soulfood / Welcome to 103
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