Die autoritäre Wende in der Türkei: Wann fing alles an?
Die in letzter Zeit verschärfte Unterdrückung und die Versuche, die kulturelle Diversität der Türkei auszulöschen, wirken sich besonders gravierend auf die intellektuellen und künstlerischen Szenen aus. Die Situation kann jedoch nicht einfach auf eine „autoritäre Herrschaft“ reduziert werden. Sie ist vielmehr Teil einer universellen Krise des neoliberalen Kapitalismus und hat darüber hinaus einige spezifische historische Wurzeln: In den 1990er-Jahren machte das „Grau“ der neoliberalen Demokratie den Weg frei für die schrillen Töne rechtsgerichteter Politik. Das Podium stellt die Frage, inwieweit sich die Kunst als kritisches Medium zur Analyse der Vorgänge eignet, die auf die Reflexion der gegenwärtigen Politik in der Türkei einwirkt.
Mit: Cüneyt Cebenoyan, Filmkritiker (Istanbul)
Banu Cennetoğlu, Künstlerin (Istanbul)
Erol Mintaş, Filmemacher (Istanbul)
Moderation: Turgut Erçetin, Komponist (Istanbul)
Eintritt frei.
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen sind seit über 60 Jahren Katalysator und Schaufenster aktueller Entwicklungen, Forum oft kontroverser Diskussionen, Entdecker neuer Trends und Talente und nicht zuletzt eine der wichtigsten Kurzfilm-Institutionen weltweit. Die Podium-Reihe ergänzt die Filmprogramme um ein Format, in dem Wissenschaftler, Künstler, Kuratoren und Autoren über aktuelle Fragen rund um den Kurzfilm diskutieren, ob ästhetisch, wirtschaftlich, politisch oder technologisch.