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Lesung: Worauf wir uns beziehen können.

Sa. 27.08.2022, 14:00 Uhr
PACT Zollverein

Auf PACT Zollverein wird die Publikation Worauf wir uns beziehen können. Interkultur Ruhr 2016-2021 weitergedacht. Lesung, Musik und Gespräch mit internationalen Gäst:innen

Marny Garcia Mommertz und Princela Biyaa, Association for Black Art_ists e.V., Foto: Adriano Vanini
Lütfiye Güzel. Foto: Ben Knabe
Rebetik.on. Foto: Guido Meincke

Seit 2016 arbeitet und forscht Interkultur Ruhr als mobile Organisation an Formen einer diversen Gemeinschaft – zusammen mit Akteur:innen aus verschiedenen Bereichen, von Migrant:innen-Selbstorganisationen und freien Initiativen über Kulturinstitutionen bis hin zu Vertreter:innen der Kommunalpolitik.

Zum Abschluss der ersten sechs Jahre Programmarbeit von Interkultur Ruhr ist eine Publikation erschienen, in der die beteiligten Autor:innen und Herausgeber:innen ein Panorama der postmigrantischen und postkolonialen Kulturlandschaft des Ruhrgebiets entwerfen. Das Buch ist eine Reise in eine Zukunft, die schon längst da ist. Es ist grundsätzlich pluralistisch und gibt der Gesellschaft der Vielen eine Stimme.

Um andere Gegenwarten und Zukünfte, um eine an der diversen gesellschaftlichen Realität orientierte Kulturgeschichte und Erinnerungskultur überhaupt denken zu können, müssen wir wissen, worauf wir uns beziehen können. In Essays, Gesprächen, Kommentaren, Erinnerungen, Zukunftsentwürfen von Künstler:innen, Aktivist:innen und Wissenschaftler:innen und einem eigens für das Buch entstandenen fotografischen Essay von Fatih Kurçeren rücken die Beitragenden die sogenannten interkulturellen Ränder ins Zentrum.

Am 27.08.2022 um 14:00 Uhr sind einige der Autor:innen bei PACT Zollverein zu Gast, um Themen weiterzuentwickeln und mit dem Publikum zu diskutieren. Marny Garcia Mommertz & Princela Biyaa (Gründer:innen der @associationforblackart_ists), Ijeoma Uzoukwu und Lisa Tracy Michalik laden zu einem Gespräch über das Thema Queerness innerhalb Schwarzer Aktivist:innen- und Künstler:innengemeinschaften ein. Im Anschluss an den Talk liest die Dichterin Lütfiye Güzel Texte ihrer »Poesie der Direktheit«.

Die Gruppe Rebetik.on präsentiert Lieder aus dem Genre Rebetiko, einer populären Musikform aus Griechenland, die sich im frühen 20. Jahrhundert als urbane Subkultur von griechischen Geflüchteten aus dem Gebiet der heutigen Türkei entwickelte und auch heute im Ruhrgebiet gelebt wird. Danach ist das Publikum herzlich zur Eröffnung der Schaufensterausstellung zum Buch in der benachbarten WerkStadt eingeladen.

PROGRAMM

TALK
Marny Garcia Mommertz & Princela Biyaa (Gründer:innen der Association for Black Art_ists), Ijeoma Uzoukwu und Lisa Tracy Michalik

LESUNG
Lütfiye Güzel, Texte ihrer »Poesie der Direktheit« (Trimaran, 2021)

KONZERT
Rebetik.on

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Schaufensterausstellung „Worauf wir uns beziehen können.“ in der WerkStadt (Viktoriastraße 5, 45327 Essen)

MODERATION: Johanna-Yasirra Kluhs, Fabian Saavedra-Lara und Nesrin Tanç

Der Eintritt ist frei, Anmeldung unter: service@pact-zollverein.de

Worauf wir uns beziehen können. Interkultur Ruhr 2016-2021, hrsg. von Johanna-Yasirra Kluhs, Aurora Rodonò, Fabian Saavedra-Lara und Nesrin Tanç für Interkultur Ruhr, Strzelecki Books, Köln 2021. Arabisch, Bosnisch, Deutsch, Englisch, Griechisch, Portugiesisch, Romanes, Serbokroatisch, Spanisch, Türkisch. 320 Seiten, zahlreiche Abbildungen >> mehr

Die Lesung „Worauf wir uns beziehen können.“ ist eine Kooperation von Interkultur Ruhr und PACT Zollverein.

 

Marny Garcia Mommertz und Princela Biyaa

Während der vom Internationalen Frauen* Film Fest und Interkultur Ruhr initiierten Rechercheresidenz 2020-2021 untersuchten Marny Garcia Mommertz und Princela Biyaa das Leben der Aktivistin und Liedermacherin Fasia Jansen. Dabei fokussierten sie Leerstellen in der bisherigen Archivierung ihres Lebens, zentrierten Fragen nach Fasia Jansens Schwarzsein in Deutschland und ihrer Bedeutung für Schwarze Menschen.

Nun möchten sie ausgehend von ihrer Recherche weitere, bisher offen gebliebene Aspekte zu Fasia Jansens Leben aufgreifen: Mit der_dem transdisziplinären Künstler_in Ijeoma Uzoukwu und einer_einem weiteren Gäst_in laden sie zu einem Gespräch über das Thema Queerness innerhalb Schwarzer Aktivist_innen- und Künstler_innengemeinschaften ein. https://forblackartists.com

Lütfiye Güzel

»...Wenn es so etwas gäbe wie - Die Poesie der Direktheit - Lütfiye Güzel wäre eine ihrer Vertreter:innen ersten Ranges. Denn: Die Dichterin bricht auf. Ständig. Sie leistet sich dabei immer wieder die sanft-schroffe Ironie der Verlorenheiten und erreicht dadurch einen wundersamen Augenblick der Trauer, der Widerstand bedeutet. Aus dem Alltagsmund in die Schreibhand übersetzt. Die (verordnet) eingespielten Beiläufigkeiten benennend, sie erzählend; entlarvend. Das tut gut. Und Not. Poesie als radikale Demaskierung. Sprech-und sprachgenau, frappierend offen in ihren Beobachtungen. Ohne postpoetologische Schleierschichten, weil »das herz blutet / wie ein verkehrsunfall«, Aus dem Lebenswirklichen direkt anverwandelt und eingesprochen ans Lyrische gewandt. Was gesagt wird, ist. Was ist, wird gesagt...« https://luetfiye-guezel.tumblr.com

Rebetik.on

Rebetiko ist eine populäre Musikform aus Griechenland. Sie hat sich im frühen 20. Jahrhunderts als urbane Subkultur von griechischen Geflüchteten aus dem Gebiet der heutigen Türkei entwickelt. Die Lieder der ›Rebetes‹ reflektieren ihre Lebenssituation am Rand der Gesellschaft: Sie handeln von politischer und ökonomischer Ausgrenzung, vom täglichen Überlebenskampf, Heimweh und Liebe. Rebetiko wird auch im Ruhrgebiet gelebt.

Rebetik.on wurde im September 2006 in Dortmund gegründet. Ihr Anliegen ist es, Lieder des Rebetiko-Musikstils zu interpretieren und vor einem multikulturellen Publikum zu präsentieren. Das aktuelle Projekt von Rebetik.on ist eine multimediale Vorstellung rund um Geschichte und Musik des Rebetiko, das die Basis der neueren griechischen Musik bildet.

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