Refugee Talks: Oblivion
Ahmed Almoulky hat auf seiner Flucht aus Syrien für eine halbe Stunde seines Lebens sein Gedächtnis komplett verloren – ohne Erinnerung an Namen, Familienstand, Herkunft, Beruf.
Im Stück "Oblivion" geht es um Fliehen und Vergessen. Tanzen kann auch Flucht sein, dem Vergessen dienen…
Zwei professionelle Tänzer und Choreographen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können: Ahmed Almoulky aus Syrien und Harald Schulte aus Deutschland, Orient – Okzident, klein – lang, schnell – langsam, Modern Dance – Butoh, Moslem – Jehovas Zeuge, geflohen – behütet. Und dennoch tanzen sie gemeinsam.
IDEE Ahmed Almoulky
MUSIKDESIGN Harald Schulte
TAD begründete sich 2006 in Duisburg-Bruckhausen mit der Inszenierung „Flüchtlingsgespräche“. Es folgten weitere Arbeiten mit Geflüchteten und zum Thema Exil/Asyl, seit 2012 u.a. im gemeinsam mit kitev und „Ettijahat“ (Damaskus, nun Exil in Beirut & Berlin) verfolgten Langzeitprojekt „Now T_here“.
Ahmed Almoulkys große Liebe ist der Tanz, seine Sprache die Musik. In seiner Heimatstadt Damaskus besuchte er die Akademie für Tanz und Schauspiel, trat im arabischen Fernsehen auf und arbeitete in Tanzkompanien im Libanon und Saudi Arabien. Seit 2016 lebt und arbeitet Ahmed Almoulky in Mülheim an der Ruhr.
Die Compagnie Danse Automatique wurde von Harald Schulte gegründet und wird von Projekt zu Projekt neu zusammen gestellt, je nach Bedarfslage der Aufgabe. Die meisten Mitglieder sind professionelle Tänzer. Es gibt jedoch auch Stücke, in denen Semi-Professionelle und auch Laien zusammen mit Profis arbeiten. Allen Projekten gemein ist die Arbeitsweise: die Idee des „Danse automatique“.