Neue Leitung bei Interkultur Ruhr: Megha Kono-Patel übernimmt ab Juni 2025
Neue Leitung bei Interkultur Ruhr: Megha Kono-Patel übernimmt ab Juni 2025
Interkultur Ruhr hat eine neue Projektleitung gefunden: Megha Kono-Patel folgt auf Can Gülcü, der das Projekt 2023/24 geleitet hat. Geplant sind künstlerische Arbeitsstipendien, eine Stärkung des Netzwerks Interkultur Ruhr und ein gemeinschaftlich kuratiertes Festival im Ruhrgebiet.
Megha Kono-Patel bringt umfangreiche Erfahrungen aus politischer Bildung, kuratorischer und dramaturgischer Praxis mit. Unter anderem hat sie als pädagogische Leitung der Migrant:innenselbstorganisation Verein Kamerunischer Ingenieur:innen und Informatiker:innen Ruhrbezirk gearbeitet und dort machtkritische sowie empowerment-orientierte Formate für lokale Menschen of Color entwickelt. Auch die Stadtdramaturgie am Schauspiel Dortmund hat Kono-Patel konzipiert und darin verschiedene Formate künstlerisch geleitet, z.B. das „Dortmund goes Black“ Festival in co-Kuration mit Schwarzen Künstler:innen mit Bezug zu Dortmund oder Künstler:innenresidenzen für lokale Künstler:innen und Gesprächsformate im Stadtraum. Meghas Ansatz ist prozessorientiert, gemeinschaftlich und hinterfragt gesellschaftliche Machtverhältnisse.
Beim Regionalverband Ruhr (RVR) in Essen übernimmt Megha Kono-Patel ab dem 1. Juni 2025 die Leitung des Projekts Interkultur Ruhr, das sich seit 2016 mit Veranstaltungen, einem Förderprogramm und in Netzwerkaktivitäten mit der Vielfalt von Alltagswelten und kultureller Arbeit der Region beschäftigt. Die gemeinsame Initiative mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW ist Teil der Nachhaltigkeitsvereinbarung zur Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 und knüpft an deren Themenbereich Stadt der Kulturen an.
Neu im Programm sind u.a. Arbeitsstipendien für regionale Künstler:innen, die über den Förderfonds hinaus die Verwirklichung künstlerischer und / oder empowerment-orienterter Vorhaben über einen längeren Zeitraum ermöglichen. Für eine größere Sichtbarkeit soll außerdem ein Festival entwickelt werden, das an verschiedenen Orten des Ruhrgebiets stattfindet und in Kooperation mit Institutionen und Kulturräumen vor Ort organisiert wird. Akteur:innen bisher geförderter Projekte und Stipendiat:innen sollen in die Programmentwicklung des Festivals eingebunden werden.
Thematische Setzungen und programmatische Impulse will Megha Kono-Patel aus dem offenen Netzwerk Interkultur Ruhr heraus entwickeln. Alle Beteiligten werden zu co-Kurator:innen. Im machtkritischen Dialog mit Anderen entsteht dabei die Möglichkeit, sich mit sich selbst und der eigenen Position im lokalen und globalen Kontext auseinanderzusetzen. „Wer anwesend ist,“ so Kono-Patel, „sagt mehr über die Einladenden aus, als über die Eingeladenen.“