Dialog und Kommunikation verbinden uns
Dialog und Kommunikation verbinden uns
Das diesjährige Motto der Interkulturellen Woche, die jährlich bundesweit stattfindet, lautete: #offengeht. In Mülheim an der Ruhr hat der Integrationsrat verschiedene Aktionen unterstützt. Dazu zählt eine Podiumsdiskussion mit dem Titel „Dialog und Kommunikation verbinden uns!“ am 27.09.2021. Diese hat die Grün-Bunte Liste spontan in den Pangaea-Studios in der vier.zentrale abgehalten. Omar Mohamad und Saadia Ibaoune berichten.
Im Rahmen der "Interkulturellen Woche" mit dem diesjährigen Motto #offen, fand in Mülheim an der Ruhr eine Podiumsdiskussion der Grün-Bunten Liste statt, zu der Ximena Leon (Arbeiterwohlfahrt Bochum, Speed Talking Workshop), Dr. Esther Samson Ukaria (Schriftstellerin) und Silke Behrendt (Stadtverordnete im Rat, Mitglied AGS, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen) eingeladen waren. Moderiert wurde die Veranstaltung von Omar Mohamad und Saadia Ibaoune.
Zum Mülheimer Grün-Bunte-Liste Team gehören Gilberte Raymonde Driesen, Diana Zaza, Luigino Autieri, Viktoria Meier, Omar Mohamad und Saadia Ibaoune. Da wir sehr unterschiedlich sind, decken wir viele Bereiche, wie Sport, Bildung, Soziales usw. ab.
Wir haben zwei Sitze im Integrationsrat, wo Frau Driesen die stellvertretende Vorsitzende ist. Außerdem sind wir auch in verschiedenen Ausschüssen der Stadt vertreten. Für ein buntes Mülheim setzen wir uns ein, engagieren uns für Vielfalt, Mehrsprachigkeit, Toleranz und Akzeptanz unterschiedlicher Menschen. Uns ist wichtig, dass man zusammenkommt und sich austauscht.
Den Anfang hat Frau Ximena Leon aus Bochum mit einem Speed Talking Workshop gemacht. Was das ist? Das haben wir uns zunächst auch gefragt und waren sehr gespannt. Sie hat mit ihrer tollen Art die Teilnehmenden fasziniert, Personen zusammengeführt, die sich privat nicht kennen und vermutlich nie auf der Straße angesprochen hätten. Mut spielte dabei eine wichtige Rolle. Einfach offen sein und der Person mir gegenüber die Chance geben mich kennenzulernen. Am Ende des Workshops haben wir viel gelacht, wir sind uns nähergekommen und waren infolgedessen locker. So sind wir in die Diskussion gestartet.
Zu unseren weiteren Gästen zählten Frau Silke Behrendt, Stadtverordnete im Rat, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen, Mitglied im Integrationsrat sowie in der Bezirksvertretung 2, Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales, sowie Frau Dr. Esther Samson Ukaria, Schriftstellerin und Autorin, die bereits 7 Bücher herausgebracht hat und zur Zeit an Buch Nr. 8 arbeitet, sich in Nigeria stark für Frauen engagiert, Seminare gibt und Vereine zum Thema "Mobbing" berät.
Unsere Fragen an die beiden Frauen bezogen sich auf die Bereiche Politik, Integration, Mehrsprachigkeit und Akzeptanz untereinander.
Uns hat interessiert, wie man Menschen mit Migrationsgeschichte dazu bringen kann zu wählen, sofern sie wählen dürfen. Und was ist mit den Menschen, die wählen möchten, aber nicht dürfen, weil sie nicht die deutsche Staatsbürgerschaft haben? Wie können wir Menschen überzeugen, nicht nur in ihrer eigenen Community zu leben? Wie wichtig ist Integration? Wie können wir Vorurteile überwinden? usw. Die beiden Gäst*innen waren genau die Richtigen, um unsere Fragen zu beantworten, weil sie sich viel in diesen Bereichen engagieren und auch aus ihrer eigenen Erfahrung berichten konnten.
Einen Gast mussten wir leider entschuldigen. Er wollte ursprünglich über die Situation in Afghanistan sprechen. Doch emotional war das nicht möglich, weil es ein sehr sensibles Thema für ihn war. Dies ist verständlich und wir wünschen ihm und seiner Familie alles Gute.
Insgesamt war es ein sehr schöner und aufregender Abend mit vielen Eindrücken für uns alle. Wir haben auch gefragt, wie unseren Gästen die Gestaltung der "Interkulturellen Woche" in Mülheim an der Ruhr gefallen hat. Wünsche und Anregungen haben wir für die Planung für das nächste Jahr notiert.
Zum Ende haben wir alle Personen gebeten, den folgenden Satz zu beenden: „Ich erhoffe mir in Deutschland...“ Dies war spontan angelehnt an die Technik des Speed Talking Workshops von Frau Leon. So konnte jede Person im Raum kurz darüber nachdenken und etwas dazu äußern.
Durch unsere ehrenamtliche Tätigkeit und den regelmäßigen Austausch mit Bürger*innen in Mülheim ist uns bewusst, was Rassismus und Diskriminierung in unserer Gesellschaft für eine Rolle spielen. Und auch heute Abend kam dies durch die Teilnehmenden zur Sprache. Schulen, Behörden, Firmen usw. müssen sensibilisiert werden. Und dafür braucht es auch in unserer Stadt eine Antidiskriminierungsstelle. Dafür machen wir uns auch stark und hoffen, dass unsere Stadt das genau so sieht.
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Saadia Ibaoune, 35 Jahre alt und Mutter von 3 Kindern. Sie ist in Marokko geboren und 1991 nach Deutschland gezogen. In Kassel schloss sie ihre Ausbildung als Zahnmedizinische Fachangestellte ab. Seit 2010 arbeitet und engagiert sie sich in pädagogischen und sozialen Bereichen in Mülheim an der Ruhr. Seit September 2020 Mitglied Grün-Bunte-Liste im Integrationsrat sowie im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung.
Omar Mohamad studierte in Aleppo Betriebswirtschaftslehre. 2015 flüchtete er aus Syrien nach Deutschland. Seitdem engagiert er sich ehrenamtlich in diversen interkulturellen Projekten im Ruhrgebiet. Am Ringlokschuppen Ruhr schloss er eine Ausbildung als Veranstaltungskaufmann ab und ist nun für PR im Collective Ma'louba am Theater an der Ruhr zuständig.
Silke Behrendt, Stadtverordnete im Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr, Mitglied AGS, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen und Mitglied in der Bezirksvertretung 2.
Dr. Esther Samson Ukaria wurde in Stadt Kano, Nigeria geboren und lebt seit 11 Jahren in Mülheim an der Ruhr. Sie studierte Internationale Beziehungen und strategic studies, ist gelernte kaufmännische Fremdsprachenassistentin, alleinerziehende Mutter eines Sohnes und Autorin von verschiedenen Büchern.