Internationale Reaktion auf militärische Krisen: Ukraine und Kamerun
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat eine breite Welle der Solidarität, des Mitgefühls und der Unterstützung ausgelöst. Die Reaktionen der europäischen Gemeinschaft auf den Ausbruch von Kriegen in Ländern des afrikanischen und asiatischen Kontinents scheinen im Vergleich dazu in der Regel verspätet und zurückhaltender zu erfolgen.
Dieser Vortrag vertritt die These, dass diese unterschiedliche Haltung auf dem sozioökonomischen und -politischen Hintergrund der meisten Kriege beruht, die durch die geopolitische Einflussnahme der so genannten entwickelten Länder verursacht werden.
Zum Einstieg in die Debatte über diese Behauptung stellen die Referenten zwei Präsentationen über die Kriegssituationen in der Ukraine und in Kamerun vor. Im Anschluss folgt eine Podiumsdiskussion mit Politiker:innen und Kriegsopfern mit Migrationsgeschichte. Die Podiumsdiskussion wird von einer Moderation geleitet.
Die Vorträge werden gehalten von Rodion Bakum, Politiker mit ukrainischem Hintergrund und Justin Fonkeu, Politiker mit kamerunischem Hintergrund. An der Podiumsdiskussion beteiligen sich zusätzlich Elisabeth Yebouah (Grüne) sowie Vertreter:innen von CDU und SPD.
Rodion Bakum wurde am 26. Oktober 1990 in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geboren. Im Jahr 1993 kam er mit seiner Familie als jüdischer Kontingentflüchtling in Mülheim an der Ruhr an. 2010 machte Bakum Abitur am Städtischen Gymnasium Broich. Danach studierte er bis 2016 Humanmedizin an der Universität Duisburg-Essen. Seit 2017 ist Bakum als Assistenzarzt tätig. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Ehefrau in Broich. Im Jahr 2009 trat Bakum in die SPD ein. Nach den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2014 saß er für den Wahlkreis Eppinghofen-Nordwest im Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr. Außerdem ist Bakum seit dem 28. September 2019 Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Mülheim an der Ruhr.
Justin Fonkeu ist Mitglied des Leitungsteams der Silent University Ruhr in Mülheim an der Ruhr, Deutschland. 1998 mit seiner Frau Bridget Fonkeu aus Kamerun eingewandert, Diplom-Pharmatechniker, Student der Politikwissenschaften, aktives Mitglied der Grünen in Mülheim an der Ruhr. Im Jahr 2014 gründete er den Verein "Afro-Mülheimers", um Zugewanderte aus Afrika zusammenzubringen und zu stärken.
Elizabeth Yeboah ist seit 2009 gewähltes Ratsmitglied der Stadt Ratingen für Bündnis 90 / Die Grünen. Von 2014 bis 2020 war sie als Mitglied im Sozialausschuss, Integrationsrat und im Wahlausschuss. Beruflich ist sie als Projektkoordinatorin bei TANG tätig (The African Network of Germany). Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.
Die Silent University adressiert Migrant:innen in Mülheim. Ziel ist es, den Austausch von Wissen zu ermöglichen, indem die Mitglieder in ihrer Muttersprache Vorträge halten, die live übersetzt werden, Workshops geben und künstlerische Ausstellungen veranstalten. https://www.ringlokschuppen.ruhr/silent-university-ruhr/was-ist-die-sile...
„Migrant Empowerment in uncertain Times“ ist eine Koproduktion des Ringlokschuppen Ruhr und der Silent University Ruhr, gefördert von der Stadt Mülheim und im Projekt vier.ruhr vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und vom Förderfonds Interkultur Ruhr 2022.