Refugee Talks: Und jetzt schaukle
Migration ist Überschreiten einer krummen Linie. Wer eine krumme Linie überschreitet, bekommt etwas Krummes. Und zwar für immer, als Stigma, es ist der Preis fürs Überschreiten. Was aber kann an einem Menschen krumm werden? Nun, zum Beispiel seine Finger – krumme Finger. Oder sein Blick, der von da an sehr krumme Wege gehen muss, um die Augen seines Gegenübers zu erreichen. Vor allem, wenn sein Gegenüber niemals selbst eine krumme Linie überschritten hatte. Das wiederum ist der Preis, den er zahlen muss – er evoziert Krummes. Welcher Preis ist höher?
Die Performance „Und jetzt schaukle“ ist ein Versuch, das Thema Migration mit sprachlicher und visueller Poesie, mit Sinnlichkeit und Witz zu behandeln.
SCHAUSPIEL Steffi Staltmeier, Zeynep Topal, Witek Danielczok
ZEICHNUNGEN Wibke Brandes
VIDEO ART Carsten Schecker
REGIE Witek Danielczok
TAD begründete sich 2006 in Duisburg-Bruckhausen mit der Inszenierung „Flüchtlingsgespräche“. Es folgten weitere Arbeiten mit Geflüchteten und zum Thema Exil/Asyl, seit 2012 u.a. im gemeinsam mit kitev und „Ettijahat“ (Damaskus, nun Exil in Beirut & Berlin) verfolgten Langzeitprojekt „Now T_here“.