Reload Orient & Okzident: Eröffnungsabend mit Musik, Poesie und diskursivem Austausch
Der Kulturort Taranta Babu in Dortmund richtet eine Veranstaltungsreihe aus, um einen Reload von geistigen und künstlerischen Brücken zwischen Orient und Okzident in heutiger Zeit zu schaffen.
Der Eröffnungsabend der Reihe „Reload Orient Okzident“ startet mit Sound und Bildinstallationen aus Istanbul und verschiedenen Orten in Deutschland. Hasan Şahin, der Gründer des Ortes Taranta Babu trägt gemeinsam mit der Autorin und Regisseurin Ayşe Kalmaz Auszüge lyrischer Werke aus verschiedenen Zeiten und Orten der Orient Okzident Verbindung vor und gibt den Raum frei für einen diskursiven Austausch mit dem Publikum.
Der Abend findet einen Abschluss mit der Musik des renommierten Musikers und Komponisten Kemal Dinç.
Kemal Dinç ist einer der bedeutendsten Akteure und Feingeist für das Spiel der Bağlama-Instrumentenfamilie. In seinen Kompositionen stellt er die anatolische Melodik in einen ungewohnt polyphonen Kontext und gibt ihr einen zeitgenössisch-modernen Charakter. 2005-2015 war er Dozent an der World Music Academy der Musikhochschule Codarts in Rotterdam, sowie an der Landesakademie NRW. Zur Zeit ist er Dozent an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und an der Popakademie Mannheim im Studiengang Weltmusik. Kemal Dinç hat seit 2006 mehrere Alben veröffentlicht. Im Jahr 2022 wurde er mit dem WDR -Jazzpreis ausgezeichnet.
Hasan Şahin wurde 1948 in Büyükada, Istanbul / Türkei geboren, wuchs als Sohn einer bekannten alevitischen Großfamilie auf der „Prinzeninsel“ auf. Wie viele in seiner Generation wurde er wegen seinen politischen Aktivitäten verfolgt, hat die Türkei Ende der 1960er verlassen und kam 1974 mit 27 Jahren nach Dortmund. Den Kulturort Taranta Babu gründete er im Jahr 1979. Das dreigliedrige Ensemble aus Kulturhaus, Literaturcafe und Buchladen ist seit jeher ein Begegnungsraum für Menschen und Literaturen – es ist der Geburtsort einer lebendigen Literatur-Szene und ist der Mittelpunkt für Aktivitäten von mittlerweile ca. 40 verschiedenen Initiativen und Vereinen aus der Region.
Ayşe Kalmaz, Regisseurin / Autorin / Kulturschaffende (*1984 in Izmir) hat ihren ersten Kino-Dokumentarfilm „DÜGÜN“ im Auftrag des WDR, 2015 fertiggestellt. Mit dem Filmprojekt „DAS VERLORENE PARADIES“ im Auftrag des Theater Dortmund fing Ayse Kalmaz an, im Rahmen von partizipativen Projekten die Perspektive der Menschen auf ihre eigenen Geschichten noch unmittelbarer einzubeziehen. 2021 kuratierte sie die Reihe „WERKSTATT DES WIR“, wo der Begriff des „WIR“ mit künstlerischen, wissenschaftlichen, sowie aktivistischen Positionen auf regionaler und internationaler Ebene diskutiert wurde. 2022 standen die virtuelle Inszenierung „Lysis -Structure“, sowie die bilinguale Performance „Aşk Lost In Translation“ im Fokus ihrer Arbeit. Aktuell kuratiert sie das Forschungsprojekt „ACADEMY THIRD SPACE“, in dem ein dritter Raum als Verhandlungsort für ein neues Kulturverständnis und neuartige Kunstproduktionen etabliert werden soll.
Weitere Veranstaltungen:
Di, 07.11.2023, 19:00 Uhr
Filmvorführung „Wem gehört das Mittelmeer“ und Gespräch mit der ZDF-Reporterin Dr. Nicola Albrecht
Mi, 15.11.2023, 19:00 Uhr
Lesung und Gespräch mit Şükrü Erbaş
Do, 16.11.2023, 19:00 Uhr
Lesung und Gespräch mit Ayla Işık
So, 19.11.2023, 16:00 Uhr
Abschlusskonzert und Gespräch mit der Band Sistanagila
Das Taranta Babu ist ein dreigliedriges Ensemble aus Vereinshaus, Kaffeehaus und Buchladen, das im Mai 2019 das 40. Jubiläum seines Bestehens feierte. 1979 wurde es von Hasan Şahin im Klinikviertel in der Humboldtstraße 44 gegründet – er leitet es bis heute und ist zugleich Vorsitzender des Vereins für interkulturelle Lesekultur und Medienkompetenz e.V., der auch die Geschäfte des Taranta Babu führt. Das Taranta Babu ist seit jeher ein Begegnungsraum für Menschen und Literaturen - der Geburtsort einer lebendigen Dortmunder Literatur-Szene.
Reload Orient & Okzident ist ein Projekt des Taranta Babu / Verein für interkulturelle Lesekultur und Medienkompetenz e.V. in Kooperation mit dem Theater Fletch Bizzel, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, vom Förderfonds Interkultur Ruhr 2023 und vom NRW Kultursekretariat Wuppertal.