Wandersalon: Nur noch Rand, keine Mitte?
Unter der Überschrift "Nur noch Rand, keine Mitte? Ein Gespräch über Extremismen in Deutschland" wollen wir diskutieren, was es in einem sich scheinbar auflösenden politischen Koordinatensystem heute überhaupt bedeutet „links“ zu sein? Was heißt es „rechts“ zu sein? „Rechte“ nutzen libertäre Strategien von Gegenöffentlichkeit, Gegenkultur und Situationismus, „Linke“ diskutieren Begriffe wie „Heimat“ und versuchen, sich an den laufenden Diskurs anzupassen. Ebenso entstehen neue Allianzen, die sich früher qua Ideologie ausgeschlossen haben. Formen von Extremismus in Deutschland sind komplexer und vielschichtiger geworden. Was bedeutet dies für den politischen Diskurs, was für die Protestkultur in Deutschland? Die Auseinandersetzung mit diesen Entwicklungen scheint drängend wie nie.
In einer Diskussionsrunde wollen wir uns dem Themenkomplex nähern und das Publikum zum Dialog auffordern. Zu Gast sind Pascal Richmann, Autor von "Über Deutschland, über alles", Gerhild Steinbuch, Dramaturgin, Mitglied des Kollektivs "Freundliche Mitte" und Autorin, u.a. auf dem Blog "Nazis&Goldmund", Thomas Wagner, Wissenschaftler und Publizist, u.a. von "Die Angstmacher. 1968 und die Neuen Rechten" und Jan Schedler, Dozent für Politikwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Moderiert wird die Runde von Prasanna Oommen. Im Anschluss folgt eine Lesung von Pascal Richmann.
Die Veranstaltungsreihe Wandersalon findet in unregelmäßigen Abständen an verschiedenen Orten im Ruhrgebiet statt. Urbane Künste Ruhr lädt – teilweise gemeinsam mit lokalen Partner*innen – Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Theoretiker*innen und andere Spezialist*innen ein, die Interessantes zu berichten haben, und deren Poesie, Ideen und kritische Überlegungen sich für eine öffentliche Diskussion eignen. Thematisch beschäftigt sich der Wandersalon in diesem Jahr auf unterschiedliche Weise mit dem Verhältnis von Identität und Territorien.