Ich hielt in meinen Armen das Unmögliche
Im nunmehr fünften Jahr entwickelt RUHRORTER Theaterarbeiten mit Geflüchteten in Mülheim an der Ruhr. Im Zentrum des aktuellen Projektes steht die Auseinandersetzung mit Dialogfragmenten, Gedichten, Liedern und Motiven Johann Wolfgang von Goethes. Sie werden Teil einer gemeinsamen Suche nach Geschichten, die an der Schnittstelle von entprivatisierten Träumen, individualisierten kulturellen Bildern und literarischer Sprache entstehen. Diese Geschichten sollen sich zu einem Theaterabend fügen, der den Akt des Sprechens selbst umkreist, die Nähe und die Distanz von eigenen und fremden Worten ebenso, wie ihre Verflechtung mit der assoziativen Bühnensprache, die RUHRORTER kontinuierlich entwickelt hat.
Den Ausgangspunkt dazu bildet Goethes Novellensammlung „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten“. Neben seiner Diagnose der unmittelbaren, zwischenmenschlichen Folgen von Krieg und Vertreibung, thematisiert der Text, wie eine solche kollektiv erfahrene Extremsituation die sozialen Bande bis zum Zerreißen spannt.
Besetzung: Yogesh Gawas, Saad Almufti, Raghad al-Khatib, Ayoub Ayoub, Mohammad Saad Kharouf, Yazan Abo-Hassoun, Ziad Haidar, Rami Khair, Alaa Shamieh, Joud Albakri, Somar Mekhaeel, Barbara Mekhaeel, Sara Harba, Sally Harba, Militan Alo
Inszenierung: Julian Rauter & Adem Köstereli
Dramaturgie: Alexander Weinstock
Ausstattung: Julia Rautenhaus
Fotografie: Franziska Götzen
RUHRORTER ist ein Projekt des Theater a. d. Ruhr. Initiiert und geleitet wird das Projekt (nebenberuflich) rund um Adem Köstereli (Leitung, Regie), Wanja van Suntum (Installation) und Dr. Jonas Tinius (Forschung), die weitestgehend autark arbeiten.