YOUNGSTERS-Reporter auf der Insel des guten Lebens
YOUNGSTERS-Reporter auf der Insel des guten Lebens
Die Jugend-Reporter der YOUNGSTERS-Akademie aus Dortmund waren auf der “Insel des guten Lebens” in der Bochumer Hustadt. Vom 20.–23. April 2017 fand hier das “Festival für Migration und Wohlbefinden” statt.
Auf ihrer Reise begegnen Amira, Louis und Luka zunächst einer Gruppe von Kindern aus dem Quartier, die unter dem Namen "Small Data" Nachbarn und Besucher nach verschiedenen Aspekten ihres Wohlbefindens befragen: Sie sollen zum Beispiel ihre Zufriedenheit mit ihrer Gesundheit, ihrem Schlaf, Aussehen oder auch Liebesleben einschätzen. Außerdem wollen die jungen Forscher wissen, in wie vielen Städten oder Ländern die Befragten bereits gelebt haben, wie oft sie in letzter Zeit Angst hatten, geweint oder gelacht haben.
Die Kinder der Hustadt sind nicht die einzigen Wissenschaftler auf dem Festival. Im Quartiersbüro treffen die Reporter auf Anne-Kristin Kuhnt, Jakov Gather und Stefan Moitra, die sich zusammen mit 12 Kolleg*innen in einem interdisziplinären Projekt der Global Young Faculty mit dem Zusammenhang zwischen Migration und Wohlbefinden befasst haben. Was bedeutet es, das gewohnte Umfeld zu verlassen und sich in einer neuen Umgebung einzuleben? Welche Auswirkungen kann Migration auf das Wohlbefinden haben? Und wer verbringt heute überhaupt noch sein gesamtes Leben am gleichen Ort? Die Forschungsergebnisse wurden bei der Auftaktveranstaltung des Festivals präsentiert, künstlerisch inszeniert und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Als nächstes machen sich die Reporter auf die Suche nach den Künstlern. Sebastian Quack, der zusammen mit Kerem Halbrecht und Anna Hentschel für die künstlerische Umsetzung zuständig war, berichtet über ihre Rolle in dem Projekt. Dazu gehört es, ungewöhnliche Orte zu finden und ungewohnte Situationen herzustellen, die es den Besucher*innen ermöglichen, kreative Erfahrungen zu machen und neue Wege zum guten Leben zu suchen. Für die "Insel des guten Lebens" haben die Künstler*innen zum Beispiel eine Brille mit drei Gläsern erfunden, durch die man die Welt in verschiedenen Farben sehen kann. Und weil niemand drei Augen hat, kann man die Nase hier oder da hinsetzen, und das Spektrum der Sichtbarkeit wird erweitert.
Das Festival für Migration und Wohlbefinden bringt drei Gruppen von Menschen zusammen, die sich sonst nicht oft begegnen: aus Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft. Deshalb wollen die Youngsters-Reporter auch mit Bewohnern der Hustadt sprechen. Matthias Köllmann und Faruk Yildirim haben hier den Nachbarschaftstreff HUkultur aufgebaut und kümmern sich um das alltägliche Zusammenleben. In der Hochhaus-Siedlung in der Nähe der Universität sind Menschen aus über 50 verschiedenen Ländern zu Hause. Fast jeder hier ist ein "Migrant" und gehört damit zu den "Experten" des Festivals. Die beiden Quartiersmanager sind stolz auf ihr Viertel. Für sie ist die Hustadt der schönste Ort der Welt, und nicht nur an diesem Wochenende eine "Insel des guten Lebens".
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Die „Insel des guten Lebens“ war eine Zusammenarbeit der Global Young Faculty mit den Künstler*innen Kerem Halbrecht, Anna Hentschel, Sebastian Quack und HUkultur. Das Projekt wurde gefördert vom Mercator Research Center Ruhr und koproduziert durch Urbane Künste Ruhr und Interkultur Ruhr.
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Die YOUNGSTERS-Akademie liegt am Borsigplatz in Dortmund. Kinder und Jugendliche der Dortmunder Nordstadt haben hier die Möglichkeit, sich einzumischen und eigene Projekte zu realisieren. Als Reporter kann man Orte und Bereiche erkunden, die einem sonst nicht zugänglich sind. Die YOUNGSTERS berichten über aktuelle Themen, sich selbst und andere aus ihrer eigenen Perspektive – in Form von Video-Reportagen und in ihrer eigenen Zeitschrift, dem YOUNGSTERS-Magazin. Die YOUNGSTERS-Akademie ist ein Projekt von Machbarschaft Borsig11 e.V. und wird gefördert von der BVB Stiftung "leuchte auf".