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Dokumentation Förderfonds Interkultur Ruhr 2018

Dokumentation Förderfonds Interkultur Ruhr 2018

von: 
Patrick Ritter

Debatten, Projekte und Strukturen transkultureller Kunst- und Kulturproduktion in der Metropole Ruhr

Der Förderfonds Interkultur Ruhr wird in Kürze zum vierten Mal geöffnet. Und die Dokumentation der im Jahr 2018 geförderten Projekte ist nun zum Download als PDF-Version verfügbar. Mit Mitteln des Regionalverbandes Ruhr und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen wurden im letzten Jahr zum dritten Mal in Folge über 40 interkulturelle Projekte im Ruhrgebiet unterstützt.

Hier geht es zum Download: INTERKULTUR_RUHR_FF2018_web.pdf

Anfang 2016 wurde der Förderfonds Interkultur Ruhr als gemeinsame Initiative des Regionalverbandes Ruhr und des Kulturministeriums NRW eingerichtet, um ein Klima interkultureller Offenheit in der Metropole Ruhr zu fördern. Mit großem Interesse haben wir als Team Interkultur Ruhr die Aktivitäten der geförderten Projekte seit Anfang 2016 begleitet, Förderempfehlungen erarbeitet und diverse Akteur*innen zur Stärkung ihrer Praxis miteinander in Kontakt gebracht.

2016, 2017 und 2018 wurden jeweils über 40 Projekte aus allen Bereichen der Kunst in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets realisiert – teils von mittlerweile gut etablierten und teils von ganz neu erschienenen Akteur*innen in unserem Wahrnehmungsspektrum. Die Netzwerke und Potentiale der vielfältigen Kunst- und Kulturarbeit der ersten beiden Förderjahre hatte ich bereits in zwei vorherigen Ausgaben (2016 & 2017) beschrieben – für 2016 in Zusammenarbeit mit meinem Kollegen Alexis Rodrǵuez. Nun erscheint auf Basis dieser Vorarbeit und in ganz ähnlicher Weise die dritte Dokumentation des Förderfonds Interkultur Ruhr.

„Einfach nur unterhalten wollen – ohne Haltung -, empfinde ich in der gegenwärtigen Situation als verantwortungslos. Man entzieht sich jeglicher Verantwortung, ignoriert die eigenen Privilegien und freut sich, vermeintlich nicht betroffen zu sein. Verschont zu bleiben. Doch auch das ist nur eine Frage der Zeit. Lasst uns deshalb diejenigen stützen die unterhalten mit Haltung – in Musik, Kunst, Kultur, im Theater – durch Essays, Artikel, als Lehrende und Lernende. Lasst uns gegen die Diktatur des Rechtspopulismus rebellieren – werben für das, wofür wir einstehen. Damit wir uns selbst nicht vergessen.“ (Kübra Gümüşay, Kulturkonferenz Ruhr 2018)

Ständig umgeben und begleitet von turbulenten politischen Debatten um offene oder geschlossene Grenzen, die Krise der Humanität in Europa und den Umgang mit kultureller Diversität in den Institutionen der Kunst und Kultur, positionieren sich zahlreiche Kunstarbeiter*innen im interkulturellen Feld in Kunst und Wissenschaft mit großer Entschlossenheit und künstlerischer Umsetzungskraft eindeutig FÜR die offene Gesellschaft, die dieser Tage in der öffentlichen Diskussion leider immer wieder zur Disposition steht.

Einige dieser Vorgänge, welche die Region 2018 bewegten und nach wie vor eine sichtbare und wichtige Rolle spielen, finden am Anfang der Dokumentation Erwähnung – etwa die Seebrücke-Bewegung sowie der Zusammenschluss der VIELEN in NRW und bundesweit. Die Abgrenzung gegenüber rechtspopulistischen Avancen und das Hochhalten eines demokratischen und solidarischen Ethos ist vielen der Akteur*innen im Ruhrgebiet ein wichtiges Anliegen, das in Theaterstücken, filmischen, fotografischen und journalistischen Arbeiten, Installationen, Stadtteil- und kulturellen Bildungsprojekten sowie Festivals verschiedenster Ausrichtungen einen lebendigen Ausdruck findet.

Auf Basis einer Befragung am Ende des Förderjahres habe ich unter anderem die allgemeine Resonanz auf die umgesetzten Projekte abgefragt, Best-Practice Beispiele transkultureller Kunstprojekte formuliert und mein Augenmerk zudem schwerpunktmäßig auf die finanziell oft schwierigen Bedingungen im interkulturellen Arbeitsumfeld gelegt. In Absprache mit dem Team Interkultur Ruhr und mit dem Referat IV des Regionalverbandes Ruhr habe ich in einer Schlussbemerkung Empfehlungen für die weitere Förderpraxis formuliert, die vor allem angestrebte Vereinfachungen für die Fördernehmer*innen beinhalten.

In dem umfangreichen Projektkatalog im letzten Teil der Dokumentation finden sich die Beschreibungen annähernd aller umgesetzten Vorhaben aus der Förderphase 2018. Hiermit lade ich Euch/Sie herzlich zur hoffentlich anregenden Lektüre ein, in der Hoffnung, dass die Vernetzung unter den spannenden Projekten weiter gedeiht und neue inspirierende Arbeiten in den kommenden Jahren hervorbringt.

Projektförderung 2019

Das Team Interkultur Ruhr ist hoch erfreut, dass mit Hilfe des Regionalverbandes Ruhr und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW wiederum künstlerische, soziokulturelle und interdisziplinäre Initiativen unterstützt werden können. Wir sind sehr gespannt auf die Weiterentwicklungen einiger Initiativen sowie auf neue künstlerische und kulturelle Kooperationen und Beiträge zur postmigrantischen Gesellschaft in der Metropole Ruhr – in allen Sparten des Kunst- und Kulturschaffens.

Mehr über die anstehende Freigabe des Förderfonds Interkultur Ruhr 2019 in Kürze hier.

> Dokumentation Förderfonds Interkultur Ruhr 2017

> Dokumentation Förderfonds Interkultur Ruhr 2016

 

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