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Netzwerktreffen Interkultur Ruhr: Rassismus und Patriarchat

Netzwerktreffen Interkultur Ruhr: Rassismus und Patriarchat. Foto: Yasemin Tayeboun

Netzwerktreffen Interkultur Ruhr: Rassismus und Patriarchat

von: 
Yasemin Tayeboun

Am 04. Juli 2024 trafen sich Kulturarbeiter:innen im Kitev Oberhausen, um über Patriarchat und Rassismus in Arbeitsstrukturen zu diskutieren. Es wurde schnell klar, dass es an Austauschmöglichkeiten fehlt, um kollektive Veränderungen zu erreichen. Viele Gespräche über Diskriminierungserfahrungen verlagern sich ins Private, was den Bedarf nach festen Rahmenbedingungen für den Dialog unterstreicht.

Es herrscht ein Gefühl der Frustration, da in kritischen Situationen oft die Worte fehlen oder solche Situationen erst nachträglich als problematisch erkannt werden. Ein intensiver Erfahrungsaustausch wurde gewünscht, um Methoden zu entwickeln, wie man mit sexistischem und rassistischem Verhalten im Arbeitskontext umgehen kann. Wut ist ein starkes Gefühl, das viele Teilnehmende teilten. Sie berichteten darüber, in ihrer Kompetenz nicht wahrgenommen zu werden. Diese Wut soll jedoch produktiv genutzt werden, um neue Dinge zu schaffen und Machtstrukturen gemeinsam zu beleuchten und zu hinterfragen. Mehr Repräsentanz und Sichtbarkeit sind zentrale Anliegen.

Zusammenarbeit und zukünftige Veranstaltungen

Am Tisch war eine hohe Kompetenz aus verschiedenen Bereichen vertreten, was die Frage aufwarf: Wie können wir zusammen ins Arbeiten kommen? Für kommende Veranstaltungen wurde der Wunsch geäußert, in Kleingruppen oder Gesprächsgruppen zu arbeiten, um tiefer in die Materie einzutauchen. Eine Ideensammlung für gemeinsame Veranstaltungen, wie ein gemeinsames Fest, wurde angeregt. Es fehlt an gemeinsam geteilten Momenten der Freude und einer Organisation in gemeinsamer politischer Kraft.

Es wurde betont, wie wichtig es ist, voneinander zu lernen und den Blick auf bereits funktionierende Ansätze zu lenken. Es gibt viele Positionspapiere, aber wenig konkrete Beispiele, wie Veränderungen gelebt werden können.

Ein weiterer Wunsch war, die eigene Sprachfähigkeit wiederzuerlangen, Blockaden zu überwinden und Unwohlsein anzusprechen. Supervision wurde als hilfreich in Teamstrukturen angesehen, um unbewusste Vorurteile und Handlungen zu reflektieren.

Fazit und Ausblick

Das Treffen verdeutlichte den Bedarf an kontinuierlichem Austausch und der Entwicklung von Strategien, um patriarchale und rassistische Strukturen in der Arbeitswelt zu bekämpfen. Die Teilnehmenden streben nach einer Prozesshaftigkeit, um weiter an festen Ideen zu arbeiten und nachhaltige Veränderungen zu bewirken.

Das nächste Treffen findet am 29. August statt:

RASSISMUS UND PATRIARCHAT #2

29.08.2024, 17:30 Uhr, kitev, Oberhausen

mit einem literarischen Beitrag von Esra Canpalat aus „Vom Rande aus“ und einem Workshop mit Esra Elmaci zu „Strategien zur Überwindung von Ausschlüssen und Diskriminierung“

>> zur Veranstaltung

Netzwerktreffen Interkultur Ruhr: Rassismus und Patriarchat. Foto: Yasemin Tayeboun
Netzwerktreffen Interkultur Ruhr: Rassismus und Patriarchat. Foto: Rebecca Gottschick
Lütfiye Güzel und Ayfer Avcı. Foto: Rebecca Gottschick
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