Finissage Schaufensterausstellung: Worauf wir uns beziehen können
Schaufensterausstellung: Worauf wir uns beziehen können
atelier automatique, Bochum
05.03. – 10.04.2022
Zum Jahreswechsel endete die kuratorische Leitung von Interkultur Ruhr durch Johanna-Yasirra Kluhs und Fabian Saavedra-Lara. Zu dem Anlass erscheint die Abschlusspublikation „Worauf wir uns beziehen können. Interkultur Ruhr 2016-21“, herausgegeben von den beiden gemeinsam mit Aurora Rodonò und Nesrin Tanç.
„Das Buch ist eine Reise in eine Zukunft, die schon längst da ist. Es ist grundsätzlich pluralistisch und gibt der Gesellschaft der Vielen eine Stimme.“ Sowohl das atelier automatique als Raum als auch zahlreiche geschätzte Freund:innen, Kolleg:innen und Kooperationspartner:innen tauchen darin auf.
In gemeinsamer Initiative wurde daher eine Ausstellung konzipiert, die vom 5. März bis zum 10. April 2022 in den Schaufenstern des atelier automatique zu sehen und zu hören ist. Viele der beteiligten Autor:innen haben Auszüge ihrer Texte eingelesen, die online abgerufen werden können. Besucher:innen wird empfohlen, Kopfhörer und ein Smartphone mitzubringen.
Abschlussveranstaltung am 8. April 2022
17:00 Uhr Zu einer Poetik des vielsprachigen Lebens
Transkriptionsworkshop mit Emelyn Yábar Tito, im Anschluss Gespräch mit Emelyn Yábar Tito, Laura Strack und Nesrin Tanç, Gastgeberin: Johanna-Yasirra Kluhs
Was heißt es eigentlich, von der gesprochenen in die geschriebene Sprache zu übersetzen? Was erst einmal wie ein technischer Vorgang erscheint, wird schnell komplex: Eine Menge politischer und semantischer Entscheidungen müssen hier getroffen werden. Angefangen von den Äußerungen (z.B. Töne, Gesten), die sich nicht so einfach in Buchstaben und Worte bringen lassen, bis hin zum Fehlen eines konventionellen Schriftbildes für Regionalsprachen oder nationale Sprachvarianten, wie z.B. mexikanisches Spanisch. In einem kleinen Transkriptionsworkshop mit der Übersetzerin Emelyn Yábar Tito machen wir eigene Übertragungserfahrungen.
Dazu stoßen die Übersetzerin und Theaterwissenschaftlerin Laura Strack und die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Nesrin Tanç. Beide sind in unterschiedlichen Funktionen auch in die vielsprachige Publikation “Worauf wir uns beziehen können.” involviert. Gemeinsam mit Gastgeberin Johanna-Yasirra Kluhs mäandern die vier Frauen zwischen Sprachen, Ansichten und Verfahren – in Richtung einer skizzenhaften Poetik des vielsprachigen Lebens.
20:00 Uhr Lesung von Lütfiye Güzel
»Eine Stadt. Darunter eine Kindheit. Blicke von der Brücke. Darunter ein Schulterzucken.« Lütfiye Güzel, 1972 in Duisburg geboren, ist Dichterin und bringt seit 2014 Notizen, Cut-ups, Gedichte und Poetry-Clips unter ihrem eigenen Label go-güzel-publishing heraus. 2014 wurde Lütfiye Güzel mit dem Fakir Baykurt Kulturpreis der Stadt Duisburg und 2017 mit dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet. Zum Abschluss der Ausstellung liest sie aus alten und neuen Texten. Sie spricht ein letztes Wort. Und danach geht es weiter.
Der Eintritt ist frei.
Das atelier automatique auf der Rottstraße in Bochum ist ein Ort, an dem Kultur geschaffen, gezeigt und diskutiert wird. Es wurde 2017 von mehreren Bochumer Künstler*innen gegründet und wird von dem Verein Gemeinschaft zur Förderung und Vernetzung der freien Künste Bochums e.V. finanziert. In zwei Ladenlokalen haben Künstler*innen und Kreative aus verschiedensten Sparten die Möglichkeit, allein oder gemeinsam zu arbeiten, sich zu vernetzen, einander neue Impulse zu geben sowie mit ihrem Umfeld in den Dialog zu treten. Zusätzlich finden regelmäßig Veranstaltungen wie Konzerte, Performances, Ausstellungen, Flohmärkte, Workshops und Diskussionen statt. https://atelierautomatique.de
Worauf wir uns beziehen können. Interkultur Ruhr 2016-21, hrsg. von Johanna-Yasirra Kluhs, Aurora Rodonò, Fabian Saavedra-Lara und Nesrin Tanç für Interkultur Ruhr, Strzelecki Books, Köln 2021. Arabisch, Bosnisch, Deutsch, Englisch, Griechisch, Portugiesisch, Romanes, Serbokroatisch, Spanisch, Türkisch. 320 Seiten, zahlreiche Abbildungen >> mehr