Wie ist deine Verfassung?

Seit Mai 2021 recherchiert das Transnationale Ensemble Labsa aus Dortmund zum Thema „Wie ist deine Verfassung?“. Die künstlerische Arbeit schließt an das Motiv der „Pangaea Ultima“ an, eines spekulativen Superkontinents in ferner Zukunft, das sich in den vergangenen Jahren als Rahmenerzählung der Projektarbeit von Interkultur Ruhr etabliert hat. Wie würden wir leben in einer Welt, in der es keine Grenzen mehr gibt? Und ist das Ruhrgebiet nicht heute schon „Pangaea“?

Im Herbst 2021 spinnt die Gruppe Labsa gemeinsam mit Interkultur Ruhr den Faden weiter: Wie könnte ein respektvolles Zusammenleben der Bewohner*innen von Pangaea aussehen? Wie könnte es organisiert sein? Und wie könnten diese Ideen eines guten Miteinanders formuliert werden? Teil des Projekts ist eine regionale Plakat-Aktion in 13 Städten des Ruhrgebiets, die sich seit dem 14. September mit vielsprachigen, poetischen Statements zu Fragen des guten Lebens in „Pangaea Ultima“ in die Rhetorik des aktuellen Wahlkampfs einmischt.

„Wie ist deine Verfassung?“ lautet der Titel der Veranstaltung am 25. September 2021, einen Tag vor der Bundestagswahl, zu der Labsa und Interkultur Ruhr in den Tomorrow Club Kiosk in Dortmund einladen. Die Veranstaltung bildet den Abschluss der aktuellen künstlerischen Recherche von Labsa. Sie bietet Gelegenheit, verschiedene Erfahrungen miteinander zu teilen und sich über meine, deine und unsere politische Praxis, Erkundungen und Visionen auszutauschen. In Workshops, Gesprächen und Performances soll eine Open Source(s) Constitution gemeinsam gedacht, verhandelt, geschrieben werden – oder auch nichts davon. Jede*r ist eine Quelle. „Wie ist deine Verfassung?“

Von Anfang an bringen wir scheinbar parallele Welten näher zusammen. Das ist uns persönlich sehr wichtig. Wir brauchen einander. Jede Person, jede Gruppe, jede Minderheit und jede Mehrheit hat nur Zugang zu einem Stück Wissen über das Ganze. Wie einzelne Fragmente liegen die Fragen und Antworten auf jeder Seite, in jeder Hand. Dank tektonischer Bewegungen tauchen die Länder periodisch ab und bilden einen erdigen Superkontinent. Dank tiefer Sehnsüchte können die mentalen Bewegungen unserer Inseln, Archipele und sogar kleine Kontinente für eine Weile zu einem gemeinsamen Raum-Zeit-Raum verschmelzen. Diese Erfahrungen der Verbindung, der Gemeinschaft, werden im zellulären Gedächtnis zwischengespeichert und prägen uns. Wir persönlich brauchen sie, also schaffen wir Bedingungen und Gelegenheiten, damit diese Erfahrungen der Verbindung so oft und so lange wie möglich existieren können. (Zofia Bartoszewicz, Transnationales Ensemble Labsa)

Programm:

11 Uhr Voguing mit Ray Milan (alias Eray Gülay)
14 Uhr Mittagessen
18 Uhr Installation
21 Uhr Party

Gäst*innen am Abend:

Abdellah Chouaikh - Soulfood
Alexis Rodríguez - Zusammen denken
Amen Juvlja Mundial & Halima Ibrahim - Fotoausstellung (Fotografin: Betty Schiel, Bearbeitung: Jennifer Bunzeck)
Care Leaver - Fotoausstellung (Fotografin: Jennifer Bunzeck)
Eymen Nahali - Rap
Fortune Walitza - Performance
Jowhanna Tesfagergis, Heymanot Tesfay - Kaffeezeremonie
Samuel Mbella Ngom - Fotograf
Transnationales Ensemble Labsa mit Putzhilfe, Heute habe ich geträumt..., zwischen Drinnen und Draußen, Parlament der inneren Organe, Kitchenshow (Anna Buchta, Anna Hauke, Abdullah Moradi, Betty Schiel, Emilia Hagelganz, Ralf Tibor Stemmer, Seratu Bah, Yacouba Coulibaly, Zofia Bartoszewicz)
Vité Joksaité - Tarot kollektiv
Winett Ardouin - Tanz
Yussra Alaswad - Spoken Word  

Weiterhin an der künstlerischen Recherche beteiligt: Adjara Coulibaly, Barbara Kwiatosz, Daniel Pauline & Avalonia, Erdmute & Wacław Sobaszek, Fabian Saavedra-Lara, Fortune Walitza & ihre Mutter, Kinder aus Baïgom, Halima Ibrahim, Janet Toro, Kadi Midimiho Ouattara Danawou Cécile, Kollektiv Amen Juvlja Mundial, Lena Tempich, Diam`s Diakite und die Kinder: Emil, Emma, Fedja, Kuzey, Mila, Neera, Swaradja, sowie Stefanie Oberhoff & Money Mouse.

Die Veranstaltung wird entsprechend der Vorgaben der aktuellen Corona-Schutzverordnung durchgeführt. Zum Einlass gilt die 3G-Regelung: Nachweis geimpft, genesen oder negativ getestet (max. 48 Stunden alt). Der Eintritt ist frei.