Förderfonds Interkultur Ruhr 2019
Förderfonds Interkultur Ruhr 2019
Der Förderfonds Interkultur Ruhr 2019 ist ausgeschöpft. Wie war das Förderjahr? Welche Projekte wurden gefördert und welche Termine dürfen wir nicht verpassen?
Es war ein kurzes Förderjahr. Nach der späten Öffnung des Förderfonds Interkultur Ruhr am 31.05.2019 war die Anfrage immens. Letztendlich sind 63 Anträge eingegangen. 39 Projektförderungen wurden realisiert – das sind die ersten Zahlen zum Förderjahr 2019.
Wir freuen uns, auch dieses Jahr wieder so viele tolle Ideen unterstützen zu dürfen. Es folgt ein erster Überblick über ein Förderjahr, das von viel Bewegung geprägt war: Viele bekannte und neue Vereine und Initiativen haben inspirierende Projektideen vorgestellt. Im Sommer haben wir eine Beratungstour durch die kleinen Städte des Ruhrgebiets gemacht und dabei viele spannende Akteur*innen kennengelernt.
Welche Projekte liefen bereits in diesem Jahr?
Theater, Festivals und Erinnerung: Die vielfältige Kultur und Geschichte der Region wurde von zahlreichen Initiativen, Vereinen und Kollektiven aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Zum ersten Mal gab es in diesem Sommer zum Beispiel das „Teranga Afrika Festival“ in Bochum. Teranga e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, den kulturellen Reichtum Afrikas zu vermitteln und hat alle Bochumer*innen zum Austausch und zu großartiger Musik eingeladen. In Dortmund hat Africa Positive e.V. zum zehnten Mal das „Afro Ruhr Festival“ organisiert. Zahlreiche Akteur*innen der Dortmunder Romanes-Szene taten sich zusammen, um auch in diesem Jahr „Djelem, Djelem“, eines der größten Roma-Kulturfestivals Europas, zu veranstalten. Mit „Djelem Djelem“ wollen sie ein deutliches Zeichen gegen Antiz***nismus und weiter andauernde Vorurteile setzen und plädieren für kulturellen Austausch.
Mit „Ha(mm)bibi" hat Treibkraft.Theater Hamm mit weiteren Kooperationspartner*innen eine interkulturelle Stadtreise organisiert. Das Sepidar Theater in Dortmund konnte mit „Die Geworfenen“ eine sensible Performance zu Fragen von Identitäten, (Un-)Abhängigkeiten des Individuums und dem eigenen Platz in der Welt realisieren.
Die Initiative DU 1984 hat mit „Rassismus als Motiv untersuchen, Zuhören organisieren“ eine Gedenkveranstaltung zum rassistisch motivierten Brandanschlag in einem Wohnhaus in Duisburg-Wanheimerort im Jahr 1984 durchgeführt. Die Initiative Anatolpolitan hat sich mit der Kulturgeschichte und literarischen Erinnerungen des Ruhrgebiets beschäftigt. Im November eröffnete die Gruppe die erste Literaturkarte zum Erzählband „Der Zug nach Duisburg“ von Fakir Baykurt im Internationalen Zentrum in Duisburg.
Auf was dürfen wir uns noch in diesem Förderjahr freuen?
Auch wenn das Kalenderjahr fast vorüber ist, finden noch viele öffentliche Veranstaltungen aus interessanten Förderprojekten statt, darunter viele Bühnenformate: Mit dem HipHop-Tanztheaterstück „Der Weihnachtsroboter“ präsentiert Pottporus e.V. diesen Sonntag in den Flottmann-Hallen eine Geschichte über Feste, Rituale und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Kurz danach gibt es eine weitere Prämiere im Musikforum Bochum: Das Ensemble „Familie Rangarang“ spielt Moby Dick – nach Herman Melville und stellt dabei aktuelle gesellschaftliche Fragen zu Verantwortung gegenüber uns selbst, unseren Mitmenschen und dem Planeten. Wer den November-Termin verpasst hat, kann im Dezember nochmal „Afghanistan 1969. Ein Land, vom Kino gerettet“ sehen. Diesmal im endstation.kino zu Gast, wird die Filmvorführung wieder von Live-Musik-Vertonung begleitet. Im Anschluss gibt es eine Diskussion mit Mitgliedern der afghanischen Gemeinde Dortmund vom Projekt „Namaste 103“.
Auch kulinarische Begegnungen finden im Winter statt: Mit dem Format „Neu-Alt-Anders?“ finden Menschen mit ganz unterschiedlichen Lebensgeschichten zusammen, um im Interkulturellen Zentrum Magnet in Hattingen gemeinsam zu kochen, zu essen und eine Stadtführung zu machen. Auch die Islamische Gemeinde Herne-Röhlinghausen e.V. bietet noch bis ins nächste Jahr hinein ein KulturCafé an, das den kulturellen Austausch über den Stadtteil hinaus fördern soll. Im Chancen-Café 103 laden Nachbar*innen aus der der Dortmunder Nordstadt mit Workshops, Filmvorführungen, Konzerten und Meditation zum transkulturellen Bewusstseinswandel ein.
Wir haben natürlich noch viele weitere spannende Projekte gefördert. Daneben und danach geht es noch weiter! Aktuelle Termine der geförderten Projekte: https://interkultur.ruhr/events
Auch 2020 wird es den Förderfonds Interkultur Ruhr wieder geben und wir freuen uns jetzt schon auf viele spannende Ideen, Projekte und neue Initiativen.