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Ausgewandert: Kathleen Kunath, São Paulo

Ausgewandert: Kathleen Kunath, São Paulo

von: 
Johanna-Yasirra Kluhs

Wir erzählen migrierten Freunden und Kollegen von dem, was uns beschäftigt. Und hören nach, was sie dazu denken, an den Orten, an denen sie inzwischen leben. Was haben die Leben hier und dort miteinander zu tun? Wo gleichen sich, wo unterscheiden sich Alltagsrealitäten und -motive?

Kathleen Kunath ist Fotografin und Videomacherin. Nach bzw. während ihres Studiums an der Folkwang Hochschule Essen zog sie nach São Paulo, Brasilien. Dort fotografiert, reist, übersetzt sie – und gibt Deutschkurse. Als wir begannen, uns in das Vorhaben von kitev in Oberhausen hineinzudenken, die mit dem Oberhaus neue Ideen für herkömmliche Nutzungen von Hochhäusern gemeinsam mit den Anwohner*innen entwickeln möchten, habe ich Kathleen gefragt, was Hochhäuser in ihrem aktuellen Wohnort, dieser Megametropole, bedeuten. Ihre Fotoserie ist die Erste in einer losen Reihe von Auswandererbildern und -geschichten, die hier veröffentlicht werden.

“Ich bin gerade in Fordlândia, ein seltsames Stückchen Erde. In einer Woche bin ich zurück in São Paulo, dort gibt es ja Hochhäuser, wohin das Auge blickt. Als erstes habe ich mich an das älteste Hochhaus São Paulos erinnert. Es ist von 1924. Damals war es mit seinen 50m das höchste Gebäude und heute ist es umringt von viel höheren. Ansonsten schießen überall so genannte Condominios aus dem Boden: Hochhäuser zum Wohnen, v.a. Eigentumswohnungen. Dort gibt es dann wie in Hotelanlagen Swimmingpool, Fitnessraum, Partysaal und natürlich den obligatorischen Portier (z.T. mit verzwicktem System von Doppeltoren, sodass man etliche Minuten braucht, um rein zu kommen.)”

Kathleen Kunath

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