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Maşallah Dortmund: Tunay Önder vom migrantenstadl ruft zur Kanakisierung in die Nordstadt

Foto: migrantenstadl

Maşallah Dortmund: Tunay Önder vom migrantenstadl ruft zur Kanakisierung in die Nordstadt

von: 
Interkultur Ruhr

Auf Einladung des Favoriten Festivals 2020 und in Kooperation mit Interkultur Ruhr hat die Soziologin, Bloggerin und Agente provocateuse des Kulturbereichs Tunay Önder das Programm „Maşallah Dortmund“ konzipiert. Das spartenübergreifende Experiment zwischen (post-)migrantischer Alltags- und Populärkultur, zwischen Primetime und Theater, zwischen Resilienz und Provokation, eröffnet vom 17. bis 20. September in der Dortmunder Nordstadt einen solidarischen Raum für Gespräche, Filmabende und Konzerte zur „Kanakisierung der Kultur“.

Weitere Informationen > hier

Tunay Önder, 1981 in München geboren, verschuldete sich erfolgreich mit ihrem Studium der Soziologie, Politik und Ethnologie und ist seither als Arbeitsmigrantin zwischen verschiedenen Parallelgesellschaften wie Wissenschaft, Pädagogik und Theater tätig. Ihr Hauptinteresse gilt der herrschaftsfreien Migrationsgesellschaft und wie man sich ihr redend, schreibend und handelnd nähern kann.

Seit 2012 betreiben Tunay Önder und Imad Mustafa den erfolgreichen blog „migrantenstadl“, „von und für grenzüberschreitende, dadaisten und textterroristen, mit provokativen, subjektiven und politischen ansichten und geschichten aus dem migrantenmilieu, und darüber hinaus, in münchen und anderswo. migrantenstadl ist die stimme mitten aus der peripherie!“

Zur Einstimmung auf das Programm „Maşallah Dortmund“ beim Favoriten Festival 2020 zitieren wir hier das „Manifest“.

 

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das migrantenstadl manifest

wer rastet, der rostet! in der bewegung liegt die kraft! der springende punkt, springt und sitzt nicht fest, nirgends! der rote faden der menschheit ist die migration! wir brauchen wohnwagen statt villen oder villen auf rädern! wir kommen niemals an, nirgendwo! nur wer migriert, ist! wer nicht migriert, ist nicht! folgendes manifest muss daher eingang finden in unsere gehirne, unsere diskurse, unsere hör- und plenarsäle.

1.    unterschiedlich motivierte migration gehört zum urbedürfnis des menschen und muss als allgemeines menschenrecht anerkannt werden
2.    integrationskurse für alle sachsen
3.    unbefristete minimal 6-fache staatsbürgerschaft für alle migrant_innen und deren nachkommen
4.    einführung des wahlrechts für migrant_innen, sofort und überall
5.    einrichtung einer beschwerdestelle für systemimmanente perspektivlosigkeit
6.    ernennung einer frau mit migrationshintergrund und 9 kindern zur familienministerin
7.    steuererlass für migrant_innen, weil sie die gesamte integrationsarbeit leisten
8.    solidaritätszuschlag für alle geflüchteten und migrant_innen
9.    besetzung von minimal 50% aller positionen im parlament, der verwaltung, den öffentlichen institutionen, schulen etc. mit menschen mit migrationshintergrund
10.    mehrsprachigkeit von mitarbeiter_innen als einstellungsvoraussetzung bei einer überwiegend mehrsprachigen klientel
11.    flächendeckende umstellung auf ein bidet-integriertes modell in allen öffentlichen toiletten; mindestanforderung gießbecher als gleichberechtigtes angebot zum toilettenpapier
12.    errichtung eines islamischen museums und einer gebetstätte in jedem stadtzentrum
13.    uneingeschränkte freiheit im anbringen von satellitenschüsseln an häuserfassaden
14.    kostenlose kopftücher für alle, migranten und nicht-migranten
15.    mindestens drei kopftücher pro bahnwaggon
16.    hunde an die leine (im ernst, jandl!)
17.    nur noch beschnittene schwänze in deutschen pornos

(das Manifest erhebt keinen anspruch auf vollständigkeit. ergänzungen, ergänzende anmerkungen und anmerkende ergänzungen, ganze sätze, halbe sätze, satzteile und teilsätze sowie ersatzteile sind gerne willkommen!)

http://dasmigrantenstadl.blogspot.com

 

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Maşallah Dortmund: eine vielschichtige Veranstaltungsreihe zur Kanakisierung der Kultur.

Vier Tage lang, vom 17.9. bis 20.9., versammeln sich beim Favoriten Festival 2020 transnationale Pionier*innen aus und von außerhalb des Potts für Gespräche, Diskussionen, große und kleine Reden, Monologe, Dialoge, für Lyrik, Lesungen, Filmscreenings und musikalische Beiträge.

DONNERSTAG 17.9.2020

16:30 Uhr, Roxy Kino | Sinema. Eröffnung mit Grußwort. Im Anschluss: Diane Izabiliza, Die Mauer ist uns auf den Kopf gefallen, Dokumentarfilm, Deutschland, 2018.
19:00 Uhr, DKH | Kanakisiert euch! Town Hall Talk mit Bengü Kocatürk-Schuster, Diane Izabiliza, Efsun Kızılay, Esther Dischereit u.a.
21:00 Uhr, DKH | Kara Günlük. Die geheimen Tagebücher des Sesperado. Late Night Rage / Performative Lesung mit Mutlu Ergün-Hamaz
ab 22:00 Uhr, DKH | Müzik mit DJ Guy Dermossessian (Kalakuta Soul Records), dazu Çay & Çerez
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FREITAG 18.9.2020

16:30 Uhr, Roxy Kino | Sinema. Aysun Bademsoy: Spuren, Dokumentarfilm, Deutschland, 2019.
19:00 Uhr, DKH | Rassismus essen Seele auf. Town Hall Talk mit Aysun Bademsoy und Angehörigen der Familie Kubaşık, Duygu Söyler, Eylem Deniz, Berna Serçe Öznarnciceği, Özcan Karadeniz.
21:00 Uhr, DKH | Visuelle Kultur der Migration. Late Night Rage / Audiovisuelle Film-Lecture mit Ömer Alkın.
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SAMSTAG 19.9.2020

16:30 Uhr, Roxy Kino | Sinema. Edith Schmidt-Marcello / David Wittenberg: Pierburg. Ihr Kampf ist unser Kampf, Dokumentarfilm, Deutschland, 1974/1975.
19:00 Uhr, DKH | Integrier mich am Arsch. Town Hall Talk mit Aladin El-Mafaalani, Nghi Kien Ha, Nesrin Tanç, Ebtisam Ramadan, Nuray Demir.
21:00 Uhr, DKH | Wir wollen keinen Dank, wir wollen Respekt verdammt nochmal! Late Night Rage / Szenische Lesung mit Aurora Rodonò und Gästen.
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SONNTAG 20.9.2020

16:30 Uhr, Roxy Kino | Sinema. Mala Reinhardt: Der Zweite Anschlag, Dokumentarfilm, Deutschland, 2018.
19:00 Uhr, DKH | Kanakisierung der Kultur. Town Hall Talk mit Johanna Yassira-Kluhs, Günfer Çölgeçen, Marny Garcia Mommertz, Princela Biyaa u.a.
21:00 Uhr, DKH | Jilet Ayşe. Late Night Rage / Polit-Satire-Show mit Idil Nuna Baydar
ab 22:00 Uhr, DKH | Müzik mit DJ Guy Dermossessian (Kalakuta Soul Records), dazu Çay & Çerez.
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Maşallah Dortmund ist ein Projekt im Rahmen des Favoriten Festivals 2020 in Kooperation mit Interkultur Ruhr, gefördert durch die LWL-Kulturstiftung, die Kunststiftung NRW, Interkultur Ruhr sowie die LAG Soziokultur NRW. Kuration: Tunay Önder (migrantenstadl). Kuratorischer Beirat / Redaktion: Imad Mustafa, Nuray Demir, Tuğba Önder, Lütfiye Güzel. Produktionsleitung: Aylin Kreckel, Jasmina Musič.

www.favoriten-festival.de/event/masallah-dortmund

Foto: migrantenstadl
Tunay Önder und Imad Mustafa
Foto: migrantenstadl
Foto: migrantenstadl
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