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Projektbeschreibung Interkultur Ruhr

Interkultur Ruhr ist ein Projekt des Regionalverbands Ruhr (RVR). Es ist Teil der Nachhaltigkeitsvereinbarung zur Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 und wird vom RVR und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gemeinsam finanziert. Ende 2024 ist mit der „Regionalen Kulturstrategie Ruhr“ vom Kabinett des Landes Nordrhein-Westfalen und von der Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr eine Folgevereinbarung genehmigt worden. Die Regionale Kulturstrategie Ruhr hat zum Ziel, die Potentiale des Ruhrgebiets zu bündeln, bewährte Strukturen und Kooperationen zu stärken und neue Impulse für die regionale Entwicklung zu setzen. Sie wird ab 2026 die bisherige Nachhaltigkeitsvereinbarung ablösen und zunächst bis 2030 gelten.

Seit 2016 arbeitet Interkultur Ruhr als mobile Organisation an Formen einer diversen Gesellschaft – gemeinsam mit Akteur*innen aus verschiedenen Bereichen und Sparten, von Migrant*innen-Selbstorganisationen und freien Initiativen über Kulturinstitutionen bis hin zu Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung.

Zu den Zielen des Projekts gehört es, bestehende, modellbildende interkulturelle Praxen in der Region zu unterstützen und miteinander zu verknüpfen. Hierzu gehört auch, auf die gesamtgesellschaftliche Bedeutung interkultureller Arbeit und die jahrzehntelange Erfahrung in diesem Feld im Ruhrgebiet hinzuweisen und für eine angemessene strukturelle Stärkung dieses Kulturbereichs einzutreten, um die Potentiale in der Migrationsgesellschaft sichtbarer zu machen.

In den Jahren 2016 bis 2021 unter der kuratorischen Leitung von Johanna-Yasirra Kluhs und Fabian Saavedra-Lara hat sich Interkultur Ruhr als erfolgreiches Modellprojekt der Region und des Landes Nordrhein-Westfalen etabliert und viele wichtige Anstöße für die interkulturelle Arbeit in der Metropole Ruhr gegeben. Die aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten zu Themen Migration und Rassismus zeigen jedoch deutlich, dass nach wie vor ein großer Gesprächs- und Handlungsbedarf besteht und wie wichtig die Sichtbarmachung von Potenzialen, Erfolgen und Vorbildern in der Migrationsgesellschaft und die Stärkung der interkulturellen Szene bleibt. Unter der Leitung von Can Gülcü in den Jahren 2023/24 hat sich das Programm um weitere Formate erweitert, insbesondere um die Reihe House of Namus.

Zu den Projektsäulen

•    Förderfonds: Seit 2016 unterstützt der Förderfonds verschiedene Kulturprojekte von vor allem freien Initiativen und Organisationen, die sich für ein bereicherndes, interkulturelles Zusammenleben einsetzen. Der Fonds hat pro Jahr ein Fördervolumen von 200.000 Euro, die zu gleichen Teilen vom RVR und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen der Kulturstrategie Ruhr soll das Förderprogramm von Interkultur Ruhr ab 2026 ausgebaut und um Stipendien ergänzt werden.

•    Netzwerkarbeit: Das Netzwerk Interkultur Ruhr als zweite Programmsäule ist ein offener Verbund verschiedener Akteur*innen der Region, die sich in regelmäßig stattfindenden Netzwerktreffen über aktuelle Fragestellungen aus der Praxis austauschen. Hier wird neben einem jeweiligen thematischen Schwerpunkt über kulturpolitische Anliegen, den Arbeits- und Projektalltag diskutiert und Grundlagen für neue Kooperationen geschaffen.

•    Programmarbeit: Die dritte Säule von Interkultur Ruhr umfasst künstlerische Projekte und Kooperationen, die mit regionalen Initiativen oder Institutionen und eingeladenen Künstler*innen durchgeführt werden. Stets in enger Partnerschaft mit vielen verschiedenen Kulturakteur*innen initiiert und realisiert Interkultur Ruhr gemeinsame Veranstaltungen, künstlerische Recherchen und Koproduktionen an mehreren Orten im Ruhrgebiet. Die Sichtbarkeit von Interkultur Ruhr soll zukünftig durch ein Festivalformat, das in Kooperation mit Akteur*innen der Region entwickelt wird, ausgebaut werden. 

Fachbeirat

Um das Projekt kontinuierlich auf hohem Niveau fachlich zu begleiten, wurde ein Beirat gegründet, der sich aus in der interkulturellen Arbeit ausgewiesenen Persönlichkeiten zusammensetzt. Er besteht derzeit aus sieben Mitgliedern:

•    Sineb El Masrar, Publizistin und Autorin für Print, Online, TV und Theater, Gründerin des Multikulturellen Frauenmagazins "Gazelle", 2010 bis 2013 Teilnehmerin der Deutschen Islamkonferenz

•    Prasanna Oommen, Moderatorin, Kommunikationsberaterin und Autorin

•    Dietmar Osses, Stellvertretender Direktor des Ruhr Museums

•    Vivian Perkovic, freie Journalistin und Moderatorin

•    Ella Steinmann, Agentin für Diversitätsentwicklung am Schauspiel Dortmund

•    Apostolos Tsalastras, Kämmerer und Kulturdezernent der Stadt Oberhausen

•    Prof. Dr. Haci-Halil Uslucan, Wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung

Projektstruktur

Das Projekt Interkultur Ruhr ist im Referat Kultur, Sport und Industriekultur im Team Kultur angesiedelt. Das Projektteam Interkultur Ruhr besteht derzeit aus drei Mitarbeiter*innen (Netzwerk- und Förderfondsmanagement, Administration Förderfonds, Projektkoordination) sowie einem freien Presse- und Öffentlichkeitsmitarbeiter.

Die Stelle der Projektleitung – mit einer Befristung auf 5 Jahre – ist aktuell ausgeschrieben:

>> Projektleitung Interkultur Ruhr (m/w/d), Bewerbungsfrist 09.03.2025

>> Stellenausschreibung download pdf

Weiterführende Informationen

>> Publikation: Worauf wir uns beziehen können. Interkultur Ruhr 2016-21 | Interkultur Ruhr

>> Interkulturelle Arbeit im Ruhrgebiet. Kulturpolitische Handlungsempfehlungen | Interkultur Ruhr

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