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Kannst du dir vorstellen, wie viel Arbeit dahintersteckt?

Interkultureller Kalender 2022. Foto: Guido Meincke

Kannst du dir vorstellen, wie viel Arbeit dahintersteckt?

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Interkultureller Kalender 2022

Johanna-Yasirra Kluhs im Gespräch mit Amela Halilovic und Erwin Rosenfelder von Aktion - Leben und Lernen in Bosnien e.V.

Der Interkulturelle Kalender feiert die einzigartige Vielfalt des Ruhrgebiets. Mit der Edition 2022 stellen wir jeden Monat Akteur:innen vor, die das kulturelle Leben im Ruhrgebiet mitgestalten. Im Oktober hat Johanna-Yasirra Kluhs mit Amela Halilovic und Erwin Rosenfelder von Aktion - Leben und Lernen in Bosnien e.V. über ihre Arbeit in Bottrop gesprochen. Das vollständige Interview findet sich in der Publikation „Worauf wir uns beziehen können. Interkultur Ruhr 2016-2021“.

Der Verein Aktion - Leben und Lernen in Bosnien wurde 2014 in Bottrop gegründet. Seitdem engagiert er sich für den deutsch-bosnischen Kulturaustausch und organisiert karitative Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort. So fanden in der Vergangenheit Hilfstransporte mit Grundnahrungsmitteln, Hygieneartikeln und orthopädischen Hilfsmitteln statt. In Zusammenarbeit mit Labdoo konnten bislang circa 500 Computer samt Zubehör zu Ausbildungszwecken bereitgestellt werden. Kindergärten erhielten Grundausstattungen. 2018 rief der Verein das internationale Filmfestival Bosnia-Herzegovina Looks Around ins Leben, das 2020 und teilweise auch 2021 bedingt durch die Corona-Pandemie im digitalen Raum stattfand.

Johanna-Yasirra Kluhs (JYK): Würdet ihr eigentlich sagen, dass das interkulturelle Arbeit ist, die ihr macht mit eurem Verein?

Erwin Rosenfelder: Dieser Aspekt findet schon allein deshalb Berücksichtigung, weil Menschen mit bosnischen Wurzeln im Verein tätig sind. Mit dem gemeinsamen Ziel vor Augen: dieses vernünftige, gute Zusammenleben in Europa. Wobei wir natürlich alle Eigenarten und kulturellen Besonderheiten schätzen. Dadurch führen wir die ursprünglich deutsche Bevölkerung auch dahin zu bemerken: »Mensch, guckt mal, was die da Tolles haben, und was bedeutet das?« Wir gehören alle zusammen und wir tragen ja auch jetzt etwas dazu bei, dass die Stadt Bottrop lebensfähig und liebenswürdig ist.

JYK: Mit dem Bosnia-Herzegovina Looks Around Festival holt ihr bosnisches Filmschaffen nach Deutschland.

Amela Halilovic: Nicht nur explizit Bosnien, sondern Balkan. Unser Filmfestival heißt Looks Around. Denn das ist uns wichtig: Wie können wir Menschen über die Grenzen hinaus erreichen? Damit wir uns dann auf diesem Wege austauschen können. Und das haben wir geschafft – auf der Leinwand zu zeigen: Wie ist das in Bosnien? Wie ist das im Kosovo? Wie ist das in Mazedonien? Wie ist das in Serbien? In Kroatien? Und in Slowenien? Das sind unsere Nachbarn gewesen und sie sind es immer noch. Wir haben viele Menschen erreicht, vor allem tatsächlich balkanisches Ruhrgebietspublikum. Wenn wir hier darüber sprechen, so hoffen wir, dass sich vor Ort etwas ändern wird, also auf dem Balkan. Wir haben uns überlegt, mit unserem Filmfestival vor Ort und digital an die Schulen heranzutreten. Die haben ja das Thema ›Politik‹. Das Thema ›Religion‹. Die haben Kultur und Wissenschaft. Und das möchten wir den Schulen anbieten: dass die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeiten haben, sich mit den Lehrern und Schulleitern Filme, Spielfilme und Dokumentarfilme anzuschauen, um im Unterricht zu debattieren, was im Balkan passiert. 30 Jahre nach dem Krieg – was hat sich geändert? Wenn jede Organisation oder jeder Verein dazu beiträgt, einen Schritt weit zu gehen, dann wird das einiges verändern.

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Die gedruckte Version des Interkulturellen Kalenders 2022 ist leider bereits vergriffen. Eine digitale Version (pdf) zum Herunterladen gibt es >> hier. Das vollständige Interview findet sich in der Publikation „Worauf wir uns beziehen können. Interkultur Ruhr 2016-21“.

>> Interkultureller Kalender 2022

>> Worauf wir uns beziehen können. Interkultur Ruhr 2016-21

 

Interkultureller Kalender 2022. Foto: Guido Meincke
Jury, Filmemacher:innen und Veranstalter:innen des Bosnia-Herzegovina Looks Around Filmfestival, Bottrop 2018. Foto: Aktion - Leben und Lernen in Bosnien e.V.
Interkultureller Kalender 2022. Foto: Guido Meincke
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